Endlich I zeigt ein fast dekoratives Durcheinander von bandartigen Schnüren, die in Spiralen und Kordeln zusammenfinden und sich in einer eigenen Dynamik über das Bild verteilen. Nur wenige Stellen bleiben leer. Alles ist bedeckt mit einer wirbelnden Ornamentik, die dem/der Betrachter:in das Gefühl gibt, er/sie sei mit der Lupe in eine Welt vorgedrungen, die sonst im Verborgenen liegt. Das Bild wirkt leicht, fast verspielt und vermittelt in seinem horror vacui noch eine tiefgreifendere Symbolik – die der Vergänglichkeit. Assunta Mohamed selbst deutet ihr Schlingenbild als Gedärme, die extrahiert aus einem Körper, sowohl eine eigene Ästhetik formulieren als auch in der Singularität der Darstellung auf den einhergehenden Tod ihres Wirtes verweisen. Schönheit und Tod oder die Auseinandersetzung mit Vergänglichkeit an sich, sind in der Kunst nicht wegzudenkende Topoi, die auch die Künstlerin in figurativer und abstrakter Formensprache umzusetzen weiß.

Diese Abbildung findet in zwei Druckauflagen ihre Entsprechung, in der Serie Endlich I und Endlich II. In der Serie Endlich I kommt die Strichätzung zum Einsatz, während in der Serie Endlich II die Platte in der Aquatinta-Technik weiterbearbeitet wird.

Silvia Müllegger