Beschreibung
Der Anblick dieses begrünten Erdhügels, auf dem Farne wachsen, dominiert die Bildfläche. Im Hintergrund grüner Monochromie erstrahlt dieser Ameisenhaufen, wie ihn die Künstlerin auch nennt, in weißem, fast gleißendem Licht. Um diese Klarheit in der Form und ein gewisses Maß an Reduzierung zu erzielen, verwendet die Künstlerin die Technik des Holzschnitts. Nach wie vor hochgeschätzt in Künstler:innenkreisen wird das individuelle Druckergebnis, die jedes Blatt, wie auch hier, als Unikat auszeichnet.
Desislava Unger macht sich nicht nur diese Charakteristik zunutze, sondern teilt das Motiv in ein Triptychon. Lag die ursprüngliche Funktion dieses Formats in der Andachtstradition religiöser Praktiken, so gingen diese zwar verloren, ohne jedoch das Mystische in der Darstellung zu verlieren, und umso mehr steht das Motiv im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Für die Künstlerin symbolisiert dieses Motiv, bzw. Natur an sich, einen Ort der Sicherheit, in dem man zurückgeführt wird zum Menschsein, einen Platz finden kann, wo man sich zuhause fühlt.
Silvia Müllegger