Radiale Linien in unterschiedlichen Stärken formieren sich um einen dunklen Kern. Aufgeteilt in einzelne 90° Segmente erzeugt die Abbildung 4,5 Grad Assoziationen an kosmologische Weltenbilder mit geozentrischen Bezügen. Zwar schwebend vor einem klar abgegrenzten, abstrakten Hintergrund überschreitet das Objekt auch Grenzen, die neonfarbenen Kreise – Umlaufbahnen gleich – dynamisieren die Abbildung. Der Bezug zur Erde ist naheliegend, bezieht sich Wegerer hier nicht nur auf das Glasobjekt Glocal Warming (zu sehen im ARTcube21 Shop), sondern auch auf die Erderwärmung an sich. Statistiken, Piktogramme, Algorithmen, architektonische Konzepte wie auch eine eingehende Auseinandersetzung mit Ästhetik und Material zeichnen seine künstlerische Praxis aus, bilden zumeist das gedankliche Ausgangsmaterial für seine Werke. Blickpunktverschiebungen, die auf den assoziativen Dialog mit der/n Betrachtenden zielen, sind gewollt, wobei der Künstler in der Umsetzung sich ebenso vom Prozess leiten lässt und Wahrnehmungsräume von konzeptueller und formaler Klarheit schafft.

Silvia Müllegger