Andy Warhol bis Damien Hirst
Noch bis 23. Juli 2023 lockt „Andy Warhol bis Damien Hirst. The Revolution in Printmaking“ Kunstbegeisterte in die ALBERTINA modern. Die Ausstellung ist quasi die kleine Schwester der Druckgrafik-Schau in der ALBERTINA – aber auch für sich sehenswert.
Dem Prinzip der Serie geht die ALBERTINA heuer nach – und zwar passenderweise in Serie: Während sich Teil 1 im Haupthaus der ALBERTINA mit den Drucktechniken alter Meister beschäftigt, widmet sich Teil 2 in der ALBERTINA modern dem Print nach 1960. Viele große Namen sind vertreten: von den berühmten US-amerikanischen Vertretern der Pop-Art wie Andy Warhol, Jasper Johns, Roy Lichtenstein und Alex Katz bis zu zeitgenössischen Künstler:innen aus dem DACH-Raum, die sich dem Hyperrealismus verschrieben haben, wie Franz Gertsch und Christiane Baumgartner. In den Ausstellungshallen durchläuft man eine kleine Zeitreise der Druckgrafik von den 1960er-Jahren bis ins Heute – und erlebt eindrucksvoll, wie vielfältig die Techniken sind.
Gegen das Einzigartige
Dass Andy Warhol Suppendosen aus dem Supermarkt per Siebdruck auf Papier bannte und diese Serienproduktion ausstellte, war für die Kunstwelt der 1960er-Jahre eine Provokation. Die Pop-Art erhob das Triviale zur Kunst und reagierte damit auf Veränderungen ihrer Zeit, an denen sie damit gleichzeitig Kritik übte. „Vervielfältigen statt Unikate schaffen“ lautete die Devise. Neben seiner Campbell’s Soup in zehn verschiedenen Geschmacksrichtungen zeigt die Ausstellung noch seine Serie Electric Chair, womit Warhol in den 60ern auf die Debatte zur Abschaffung der Todesstrafe antwortete, und Mao-Tse Tung, wobei der kontroverse chinesische Diktator in Neonfarben strahlt. Vermutlich haben wir alle schon Reproduktionen dieser berühmten Drucke gesehen: Dennoch ist es ein Erlebnis, hier die Originale vor sich zu haben.