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Warum ein Passepartout?

Sie fragen sich, warum man ein Bild, einen Druck, eine Zeichnung mit einem Kaschierkarton versieht? Hier finden Sie die Antwort.

Passepartout. Französisch: Geht überall hindurch. Aussprache: Pas-paar-tuu.

Stellen Sie sich vor, Sie besitzen ein Bild. Es liegt Ihnen am Herzen. Vielleicht ist es sogar einiges wert. Sie nehmen dieses Bild und befestigen es mit Reißnägeln an der Wand. Wenn der Wind geht oder jemand im Vorbeigehen anstreift, reißt das Bild ein. Mit der Zeit bleicht es aus. Und spätestens wenn Ihr Kind Kakao darauf spritzt, werden Sie sich wünschen, Sie hätten das Bild gerahmt und mit einer Lage Glas geschützt.

So weit ist alles klar. Warum gibt man aber bei den meisten Rahmungen rings um das Bild eine Lage Kaschierkarton, ein sogenanntes „Passepartout“, das sich wie ein Rahmen im Rahmen um das Bild legt? Wir erklären es.

Deshalb braucht man ein Passepartout

Radierung PTÁK von Natalia Weiss bei der Rahmung
Radierung PTÁK von Natalia Weiss bei der Rahmung

1) Tiefenwirkung

Das Passepartout schafft Abstand zwischen Glas und Bildoberfläche und lässt so eine räumliche Tiefenwirkung entstehen.

2) Schutz

Gerade wenn ein Werk – etwa durch den Prägevorgang bei Drucken – nicht ganz flach, sondern teils erhaben ist, sorgt ein Passepartout dafür, dass diese Struktur erhalten und sichtbar bleibt. Zudem kann sich durch den Abstand das Motiv des Bildes, etwa bei einer Kohle-, Pastell- oder Bleistiftzeichnung, nicht auf das Glas übertragen.

3) Variationsmöglichkeit

Natürlich können Sie beim Zuschnitt des Passepartouts mit unterschiedlichen Größen spielen. So können Sie etwa ein kleines Bild groß in Szene setzen, indem Sie es in einen größeren Rahmen mit passendem Passepartout einlegen.

4) Fokus

Die Platzierung des Bildes im Passepartout ist Geschmackssache. Früher galt der sogenannte „Goldene Schnitt“ als Faustregel bei der Gestaltung. Heute wird das Bild – gerade, wenn es sich um ein modernes Werk handelt – eher mittig platziert. Beeinflusst durch Instagram und Pinterest, werden beispielsweise quadratische Motive aktuell gerne entsprechend ins Zentrum gerückt.

5) Farbenspiel

Bei handgefertigten Druckgrafiken auf hellem, handgeschöpftem Büttenpapier empfiehlt es sich, das Passepartout der Farbe des Papiers anzupassen. Hier bietet sich ein Passepartout in Naturweiß an, ein cremiger Weißton, der nicht zu hart wirkt und mit allen anderen Farben harmoniert. Eine schöne Alternative kann aber auch ein Passepartout sein, das Farben aus dem Werk selbst aufgreift oder auf die Farbe des Rahmens Bezug nimmt. So entsteht erst durch die Wahl dieser drei Komponenten – Bild, Passepartout, Rahmen – der Gesamteindruck des Kunstwerks.
Englisches Passepartout mit schwarzer Tusche-Linie um den Bildausschnitt

Wussten Sie...

Rahmenmacherin
Die Rahmenmacherin im Portrait

„Ein Passepartout dient als Ruhezone zwischen Bild und Rahmen. In meinem Sortiment befinden sich nur säurefreie, lichtechte Kartons. Passepartout-Kartons in rund 200 Farben in verschiedenen Stärken sind kurzfristig lieferbar. Es stehen beidseitig kaschierte Zellulosekartons zur Verfügung.“

Über die Kooperation mit "Die Rahmenmacherin"

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